Protokoll Stadtteilrat vom 18.10.2005

Die Tagesordnung sah wie folgt aus:

0. Bürgersprechstunde
1. Genehmigung des Protokolls vom 27.09.05
2. Vorstellung der Arbeit der Geschichtsgruppe durch Herrn Ruthenberg und kleiner historischer Streifzug durch Dulsberg
3. Verschiedenes und Mitteilungen
4. Inhalt der Umlaufmappe

0. Bürgersprechstunde

Frau B., Frau S. und Frau K. waren noch einmal gekommen, um aus ihrer Sicht problematische Situationen im Spielhaus Dulsberg zu schildern. Nachdem sie dies vorgetragen hatte, machte Thorsten Szallies den Vorschlag, dass sich die Frauen mit der Spielhausleiterin zusammen setzen, um die Probleme zu lösen und dass dies unter Moderation der Stadtteilratsvorsitzenden geschehen könne. Dieser Vorschlag wurde für gut befunden. Frau Schröder vom Jugendamt teilte mit, dass sie den von den Frauen dargestellten Sachverhalten nachgehen wolle und sie das Ergebnis in den Stadtteilrat zurückmelden würde.

1. Genehmigung des Protokolls vom 27.09.05

Frau H. kritisierte die Formulierung im Protokoll bezüglich der innerhalb der letzten Bürgersprechstunde durch eine Gruppe von Frauen am Spielhaus geäußerten Kritik. Hierzu entspannte sich eine kontroverse Diskussion, inwieweit a) Formulierungen neutralisiert werden müssen und b) ob bei Kenntnis, dass zu einer Einrichtung Kritik vorgebracht wird, sofort den Betroffenen Gelegenheit zur Gegenrede eingeräumt werden müsse.

Die Stadtteilratsmitglieder sahen in der Formulierung keinerlei Anlaß zur Beanstandung und sehen stattdessen die Bürgersprechstunde gefährdet, wenn es nicht möglich ist, Kritik zu einem Sachverhalt an den STR zu richten, ohne sofort in einen Disput darüber mit der Gegenseite eintreten zu müssen.

Das Protokoll wurde ohne Gegenstimmen genehmigt.

2. Vorstellung der Arbeit der Geschichtsgruppe durch Herrn Ruthenberg Herr Ruthenberg von der Geschichtsgruppe nahm den STR mit auf einen detailreichen historischen Streifzug durch die Entwicklungsgeschichte des Stadtteils Dulsberg.

Erste Spuren menschlichen Lebens auf dem heutigen Dulsberg werden auf das Jahr 800 v.Chr. datiert. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts erreichte mit der Müllverbrennungsanstalt und der Fischkonservenfabrik die industrielle Ausdehnung Hamburgs die Dulsberger Feldmark. Dem ersten Bebauungsplan 1903 folgten 1906 die Einweihung des Bahnhofs Friedrichsberg der Vor-Ort-Bahn nach Barmbek und zahlreiche wilhelminische Bauten im Dreieck Probsteier Str./ Dithmarscher Str./ Krausestraße. Die eigentliche bauliche Entwicklung des Dulsbergs vollzieht sich in den Jahren 1919 bis 1932 nach Plänen des Oberbaudirektors Fritz Schumacher. Nach dem 2. Weltkrieg sind aufgrund der enormen Kriegszerstörungen z.T. gänzlich neue Baukörper errichtet worden, häufig wurden jedoch die Fundamente beibehalten und nur die Wohnungszuschnitte verkleinert, um dem dringenden Wohnungsbedarf nach dem Krieg gerecht zu werden.

Wer sich über die Geschichte des Stadtteils im Detail informieren möchte, ist herzlich eingeladen, an einem der durch die Geschichtsgruppe angebotenen Stadtteilrundgänge teilzunehmen oder sich den Publikationen der Gruppe zuzuwenden.

Seit 1987 gibt es die Geschichtsgruppe, aktuell gehören ihr 11 Personen an. Die Sprechstunde ist Donnerstags zwischen 17.00 und 18.00 Uhr. Die Gruppe sucht sowohl weitere Mitglieder als auch Förderer.

Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Zwar ist es 2002 gelungen, die von der damaligen Kultursenatorin Horakova beabsichtigte drastische Reduzierung der Mittel für die gesamte Landschaft der Geschichtswerkstätten in einer beispiellosen öffentlichen Protestbewegung zurückzudrängen. Für die hiesige Gruppe bedeutete die Schließung der Bücherhalle jedoch, ihren optimalen Standort verloren zu haben. Aktuell erhält die Geschichtsgruppe keine institutionelle Förderung mehr, ist nunmehr auf Projektfördermittel angewiesen.

Am 4. November wird die neueste Publikation, ein Luftbilderbuch erscheinen und am 6. November im Rahmen der Dulsberger Herbstlese eine Veranstaltung zu den Dulsberger Skulpturen im Aqua-Sport Hotel stattfinden.

Ein Antrag der Geschichtsgruppe an die FRANK-Gelder bezüglich eines Schrankes wurde bei einer Enthaltung befürwortet.

3. Verschiedenes und Mitteilung Frau Schröder ist zur nächsten Sitzung verhindert, hofft aber, dass Herr Yaman kommen kann.

4. Inhalt der Umlaufmappe Kein Inhalt.

ACHTUNG: TERMINÄNDERUNG Die nächste Sitzung findet am Dienstag, den 15.11.2005 um 19.30 Uhr im Nachbarschaftstreff, Elsässer Str. 15, statt.

Vorsitz: Thorsten Szallies Protokoll: Jürgen Fiedler